Die drei Säulen der Homöopathie

 

  1. Säule: Das Ähnlichkeitsprinzip Das Prinzip Ähnliches heilt Ähnliches bildet die Grundlage der Homöopathie und ist bereits in dem Wort enthalten, das aus dem Griechischen stammt: „Homoios“ = ähnliches und „Pathos“ = Leiden. Schon der griechische Arzt Hippokrates (5.Jhd. v. Chr.) therapierte nach diesem Prinzip. Es ist also eher eine Wiederentdeckung eines alten Gesetzes als eine neue Erfindung. Die meisten Kollegen des Hippokrates behandelten nach dem Prinzip der Gegensätze: „Allos““Pathos“= Allopathie, nach dem auch die heutige Schulmedizin immer noch behandelt. Beispiel: Bei der Behandlung von Durchfall werden in der Schulmedizin gern stopfende Substanzen wie z.B. Aluminiumhydroxid verabreicht, während in der Homöopathie abführend wirkende Substanzen, wie z.B. der weiße Germer (Veratrum album) verabreicht werden. Es wird jedoch nicht irgendeine abführend wirkende Substanz gewählt, sondern genau die, die den Symptomen des Patienten am besten entspricht also am ähnlichsten ist. Durch genaue Beobachtung kann man feststellen, dass das Prinzip der Gegensätze oft nicht zur Heilung führt. Durch das Ähnlichkeitsprinzip wird die Lebenskraft des Patienten angeregt und befähigt sich selbst zu helfen, während sie durch das Prinzip der Gegensätze oft geschwächt wird. In Fällen, in denen die Lebenskraft allerdings schon zu schwach ist, kann das Gegensatzprinzip sehr hilfreich sein.
  2. Säule: Die Arzneimittelprüfung 1790 führte Hahnemann an sich selbst die erste Arzneimittelprüfung durch. Er nahm, völlig gesund, einige Tage lang immer wieder einige Quentchen Chinarinde ein und protokollierte seine Beobachtungen ganz genau. Chinarinde verwendete man damals zur Behandlung von Malaria. Zu seinem Erstaunen entwickelten sich bei ihm kurz nach der Einnahme der Rinde die typischen Malariasymptome, obwohl er selbst nicht an Malaria erkrankt war. Die Symptome verschwanden nach einigen Stunden und kehrten wieder, sobald er eine neue Dosis eingenommen hatte. Unterbrach er das Experiment, blieb er symptomfrei. Um diesem Phänomen auf die Spur zu kommen, begann Hahnemann, Chinarinde auch an anderen gesunden Menschen aus seinem Freundeskreis, wie er sagte, zu „prüfen“und ihre Reaktionen genauestens aufzuschreiben. Später wiederholte er diese Prüfungen mit anderen Mitteln seiner Zeit, z.B. Belladonna (Tollkirsche) und Arsenicum album (Arsen). Diese Prüfungen fanden unter sehr strikten Bedingungen statt; die Prüfpersonen durften nichts essen oder trinken, was die Prüfergebnisse hätte stören können, wie etwa Alkohol, Kaffee, Tee sowie salzige und stark gewürzte Nahrung. Bis heute wurden und werden viele Arzneimittelprüfungen nach einheitlichen Richtlinien durchgeführt. Die Aufzeichnungen werden in Büchern sogenannten Materia medicas gesammelt.
  3. Säule: Das Dynamisieren und Potenzieren: Hahnemann mußte seine Mittel teilweise in stark verdünnter Form verabreichen, weil sie sonst heftige Erstverschlimmerungen hervorriefen oder weil sie giftig waren, wie z.B. Belladonna und Arsenicum. Zu seiner Überraschung ließen mit zunehmender Verdünnung wie gewünscht zwar die Nebenwirkungen nach, nicht aber deren heilende Wirkung. Als er begann die Verdünnungen nach jedem Verdünnungsschritt zu Verschütteln erhöhte sich die Heilkraft um ein weiteres.